Traurig aber wahr. Die Trauermücke, die ihren Namen auf Grund ihrer dunklen Färbung des Körpers und der Flügel. Sprichwörtlich traurig ist das Dasein der Trauermücke und doch sollten wir ihre Anwesenheit als positives Zeichen sehen. In Europa gibt es mehr als 600 Arten, daher liegt es nahe, dass es sich nicht immer nur um genau die gleiche Art handelt, die einem meist abends um die Nase und Augen fliegt.
Warum ist es positiv Trauermücken zu haben?
Zu nächst einmal müssen wir ein Verständnis dafür bekommen, warum die Trauermücke sich angesiedelt hat und was dazu führt, dass sie sich wohl fühlt.
Was im Sommer, also wenn es warm ist und viel gegossen werden muss, meist überhaupt kein Problem ist. Stellt im Winter ein Problem dar. Das Thema Trauermücke wäre überhaupt kein Problem in der Wohnung, wenn die Pflanzenbesitzer richtig gießen würden. Was wie ein Vorwurf klingt wird verständlich, wenn man weiß was die Trauermücke zum Leben benötigt.
Doch zu nächst muss man wissen, dass nicht die erwachsene Trauermücke das Problem ist, auch wenn diese den Gärtner zu gerne ärgern. Trauermücken legen ihre Eier in die Erde, die daraus schlüpfenden Larven sind zum einen auf eine hohe Feuchtigkeit angewiesen und auf die vorhandene Nahrung.
Während die erwachsenen Tiere nur wenige Tage leben und von Feuchtigkeit leben, nutzen sie diese wenige Tage sehr aktiv zur Fortpflanzung und Eiablage. Die Larven sind das größere Übel und kommen unter idealen Bedingungen in Massen vor, denn eine erwachsene Mücke kann bis zu 200 Eier legen.
Die schlüpfenden Larven sind hungrig, sie ernähren sich von organischem, meist totem Material wie Laub, Rinde und Totholz. Aber auch Pilze stehen auf ihrem Speiseplan. Gerade in zu feuchtem Substrat findet sich reichlich von diesen Stoffen und Feuchtigkeit ist genau was die Larven benötigen.
Die Trauermücken habe ich mir bestimmt durch das Substrat oder andere Pflanzen eingeschleppt.
Diese Aussage liest man wirklich an jeder Ecke, egal wo man hinschaut oder im Internet sucht, diese Aussage ist allgegenwärtig und sowas von falsch, dass sie korrigiert werden muss. Oder noch besser, die Trauermücken waren bestimmt in der billigen Erde.
So ist einfach ist es nicht, denn es ist noch einfacher als jeder denkt.
Es gibt 600 Arten von Trauermücken in Europa
Wer meint, dass man sich Trauermücken nur einschleppt, weil man eine „verseuchte“ Pflanze oder billige Blumenerde gekauft hat, der irrt sich gewaltig.
Mir ist noch keine hermitisch verriegelte Wohnung aufgefallen. Während im Winter bei vielen seltener gelüftet wird, lassen gerade im Sommer viele ihre Fenster durchgehend offen. 600 verschiedene Trauermücken-Arten leben in Europa, von jeder einzelnen Art gibt es tausende, die freu umherfliegen und sich ein nettes Plätzchen suchen.
Wir Menschen meinen immer wir sind schlauer als der Rest der Welt. Damit wir die Umwelt noch besser schützen und weniger ausbeuten, produzieren wir torfreduzierte Substrate und nutzen dafür Holzfasern.
Holzfasern? Da war doch was. Genau, Trauermücken lieben abgestorbenes organisches Material. Wir züchten uns auf Grund unserer ökologischen Logik unsere eigenen Trauermücken, sobald diese unsere in Bio-Substrat gepflanzten Hausbewohner entdecken. Dazu kommt, dass kaum ein Hobbygärtner sich Gedanken über das richtige Gießen macht und einfach mal gießt, weil es entweder im Kalender steht oder man gerade daran gedacht hat.
Aber ich verwende mineralisches Substrat, da gibt es keine Trauermücken.
Irrtum. Wir haben im gesamten Text gelernt, dass Trauermücken Feuchtigkeit und organisches Material lieben. Ein Befall mit Trauermücken betrifft nicht nur das Substrat. Das ist auch ein Punkt, den viele komplett vergessen. Eine Pflanze die lebt und wächst, wird immer Phasen haben, wo Teile der Wurzeln absterben, weil vielleicht zu viel gegossen wurde, Blätter herabfallen oder andere Pflanzenteile abgestoßen werden und verrotten.
Ich habe Eingangs gesagt, dass die Trauermücken eigentlich ein positives Zeichen sind. Denn mit ihrer Anwesenheit zeigen sie uns, dass etwas falsch läuft. Trauermücken siedeln sich nur dort an, wo etwas verrottet, den genau darauf haben sie abgesehen.
Verrotten kann organisches Material nur, wenn Feuchtigkeit vorhanden ist und genau das bringt uns zum ultimativen Trick.
Der ultimative Trick gegen die Trauermücke
Der Kampf gegen die Trauermücke ist sehr schnell und einfach gewonnen. Du benötigst dazu kein Gift, keine ökolgischen Mittel und musst deine Pflanzen auch nicht umtopfen.
Der ultimative Trick gegen die Trauermücke ist, dass Du das Substrat zwischen den Gießvorgängen durchtrocknen lässt. Du musst Dir ein Gefühl erarbeiten, wo Du erkennst, dass deine Pflanze genau jetzt Wasser benötigt, oder noch ausreichend hat.
Wenn Du diesen Rat nicht beherzigst, dann wirst Du noch so viel Pflanzenschutz ausbringen, noch so viel Sand auf der Substratoberfläche verteilen und noch so oft umtopfen können, du bekommst die Trauermücke nicht los.
Daher egal welche Pflanze Du pflegst, Du musst mit den Wassermassen ein für alle Mal aufhören. Glaub mir Du bist mit diesem Problem nicht alleine, es machen sehr viele. Leider gibt es im Internet immer noch einen sehr großen Teil, der es weiterhin falsch macht und Tipps für Pflanzenschutz und sonst was verbreitet, was im Endefekt nichts bringt.
Sobald das Substrat, egal welcher Art, trocken ist, dann ist die Lebensgrundlage der Trauermücke nicht mehr vorhanden und die Larven sterben ab. Wichtig ist, dass ihr es bei all Euren Pflanzen so macht, dann wie oben bereits geschrieben, reicht eine erwachsene Mücke aus, dass wieder bis zu 200 Eier im Substrat laden.
Noch ein kleiner Zusatztipp, Trauermücken nutzen zur Eiablage den oberen Substratbereich. Oft liest und hört man, dass man deshalb die Substratoberfläche mit feinem Sand bedecken soll. Dies ist absolut unnötig. Ich kenne keine Gärtnerei, die das macht (viel zu umständlich). Viel einfacher ist, wenn ihr die Pflanzen in den Untersetzer gießt und auf diese Art vermeidet, dass die Substratoberfläche feucht wird. In der Regel befinden sich die meisten Wurzeln ohnehin am Topfboden.
Abschlussfrage zur Trauermücke
Wenn Du dir mit dem Hammer auf den Daumen haust, nimmst Du dann eine Schmerztablette und haust weiter drauf?