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Colomi

Das mineralische Orchideensubstrat

Eines muss ich gestehen, ganz zu Beginn war ich schon skeptisch. Bunte Steinchen, die für Orchideen gut sein sollen? So ganz glauben wollte ich das nicht und genau deshalb wurde ich neugierig.


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Auf die Idee Colomi zu testen brachte mich Herr Wichmann vom Orchideen Zentrum in Celle. Anfang 2020 kontaktierte ich Herrn Legat, Chef bei Colomi, ob wir zusammen eine Kooperation starten, dass ich das Substrat testen kann und so meine Erfahrungen mit Euch teilen kann.

In diesem Artikel behandle ich nur die Grundlagen zu Colomi.
Meine persönlichen Erfahrungen werde ich in den kommenden Beiträgen tiefgehender erläutern.

Was ist Colomi genau?

Colomi besteht in erster Linie aus einem Zeolith. In der Natur kommt Zeolith in bis zu 60 Modifikationen vor, aber auch eine synthetische Herstellung ist möglich, inzwischen sind mehr als 380 Zeolithgruppen bekannt.


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Mit über 15 Jahre Erfahrung im Bereich der Zeolithe, wie Colomi auf ihrer Webseite selbst schreibt, war es ihnen möglich die Zeolithe zu selektieren mit den für Orchideen besten Eigenschaften. Doch nicht nur für Orchideen ist das Substrat geeignet, den praktisch jede Pflanze kann darin wachsen.

Das mineralische Orchideensubstrat

Wichtig für ein gutes Substrat ist die Ionenaustauschfähigkeit. Unbehandelte Zeolithe schneiden hier eher schlecht ab, was dazu führte, dass eine Lösung gefunden werden musste. Unter unbehandelten Bedingungen führen natürliche Prozesse dazu, dass durch z.B. Wasser die Hohlräume im unbehandelten Zeolith mit der Zeit mit Ionen gesättigt sind und es auch zu einer Verstopfung der Kapillare kommt.

Ein Kapillar ist ein sehr feiner Hohlraum. Hierbei entsteht ein physikalischer Effekt, der Kapillarität genannt wird. Durch diesen Effekt steigen Flüssigkeiten mit hoher Oberflächenspannung in den Kapillaren auf.
Innerhalb dieser feinen Hohlräumen ist das Gewicht von z.B. Wasser so gering, dass die Oberflächenspannung (Kohäsion) und der Grenzflächenspannung zwischen der Hohnraumoberfläche und der Flüssigkeit (Adhäsion) eine höhere Kapillarkraft als die Schwerkraft bildet und die Flüssigkeit aufsteigt.
Diesen Effekt nutzen auch Pflanzen, weshalb Wasser von der Wurzel bis in die Baumkrone transportiert werden kann.
Je feiner der Hohlraum umso höher kann die Flüssigkeit steigen.

Grundlagen Physik/Biologie

Zwar kann es in der Natur bis zu zwei Monate dauern, bis die Kapillare von Zeolithen verstopft bzw. unbrauchbar werden und somit der Ionenaustausch erschwert wird. Doch genau das ist für ein Substrat gerade bei Orchideen ungeeignet. Eine Orchideen sollte höchstens alle ein bis zwei Jahre umgetopft werden.

Genau hier kommt Colomi ins Spiel

Mit Hilfe von Polyolen (mehrwertigem Alkohol) ist es der Firma Colomi gelungen Zeolithe so zu behandeln, dass die Kapillarwirkung noch nach Jahren bestehen bleibt und der Ionenaustausch gewährleistet ist.

Damit der Ionenaustausch und damit Verbunden die Nährstoffversorgung reguliert wird werden alle Colomi Substrate mit einer eingefärbten Endbeschichtung versehen. Durch den so kontrollierten Ionenaustausch werden die darin eingepflanzten Orchideen für fünf bis acht Jahre mit Nährstoffen versorgt.

Colomi speichert bis einem Drittel des eigenen Volumens an Wasser

Colomi gibt das Wasser nur langsam ab. Damit eine Orchidee nun jedoch nicht zu wenig Wasser bekommt, muss sie so eingepflanzt werden, dass die Wurzeln bis zum Boden reichen. Hier wiederum ist es wichtig aufzupassen, dass die Wurzeln nicht dauernass stehen, sondern die den Gefäßbodens nur dünn, aber flächig mit Wasser bedeckt ist. So ist sofort zu erkennen, ob noch ausreichend Wasser vorhanden ist oder nachgegossen werden muss. Dies ist vor Allem dann wichtig, wenn das verwendete Gefäß eine geschlossene Vase ist. Denn hier kann stehendes Wasser schnell zu Fäulnis und Schädigung der Pflanze führen. Je weniger Wasser am Boden bleibt umso besser geht es der Orchidee.


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Wie geht man vor, wenn nur wenig Wurzeln vorhanden sind?

Wenn Eure Orchidee nur wenig Wurzeln besitzt und am Anfang nicht so eingepflanzt werden kann, dass die Wurzeln direkt bis zum Boden reichen. Dann müsst Ihr in Etappen arbeiten. Bedeutet, zu erst die Pflanze so weit wir notwendig einpflanzen, so viel Substrat einfüllen wie für die aktuelle Einpflanztiefe erforderlich ist und dann sobald die Pflanze mehr Wurzeln ausgebildet hat die Orchidee etwas hochziehen und weiteres Substrat einfüllen. Dies kann je nach verwendetem Gefäß schwierig werden, falls sich die Wurzeln verwachsen haben.
Bezüglich des Substrates muss man sich keine Gedanken machen, denn im Vergleich zu anderen Orchideenpflanzstoffen bleibt Colomi auch über Jahre locker und die Pflanze kann einfach herausgezogen werden.

Muss ich extra Düngen?

Mit Colomi kann man die Düngerflasche getrost im Gartencenter lassen.

Denn auf Grund des Ionenaustauschs gibt da Substrat ausreichend Nährstoffe an die Pflanze weiter und das über Jahre. Alle für die Pflanze wichtigen Nährstoffe sind bereits enthalten oder werden über das Gießwasser zugeführt.

Bereits enthaltene Mineralstoffe sind Kalium (K), (Calzium (Ca) Magnesium (Mg), Kupfer (Cu), Eisen (Fe), Bor (B), Molybdän (Mb), Mangan (Mn) usw. noch Spurenelemte. (Quelle: colomi.de)
Durch das Zuführen von Wasser kommen noch Stickstoff und Phosphor hinzu.

Im Vergleich zu anderen mineralischen Pflanzstoffen, welche häufig die Eigenschaft haben zu versalzen, kann dies bei Colomi nicht passieren. Ein weiterer Pluspunkt gegenüber von z.B. Tonhaltigen Substraten oder auch sich schnell zersetzenden organischen Substraten.

Muss das kitschig Bunt sein?

Bunt muss es meiner Meinung nach nicht unbedingt sein, doch wenn schon die Möglichkeit besteht, warum nicht? Ganz ehrlich Orchideen sind nicht immer am Blühen, den Großteil des Jahres sind sie für die meisten recht langweilige grüne Zeitgenossen. Warum also in dieser Zeit über das Substrat Farbe in die Wohnung bekommen?

Außerdem bietet sich ein buntes Substrat regelrecht an, wenn man die Orchidee in ein Glasgefäß, einen durchsichtigen Topf oder ein OrchiTop pflanzen will. Sicherlicht ein schickes Holzkörbchen hat auch seinen asiatischen Reiz. Aber dafür ist der Großteil der heutigen Wohnungs- und Büroeinrichtungen einfach zu schlicht. Dazu kommt, dass etwas mehr Farbe und damit verbundene Lebensfreude nie schaden kann.

Welche Orchideen kann ich einpflanzen?

Seit ich mit Colomi experimentiere habe ich bisher keine Grenze bezogen auf Colomi feststellen können. Besonders gut funktioniert es bei mit in Verbindung mit Orchideen, welche ich über den herkömmlichen Weg nicht erfolgreich pflegen konnte. Dazu zählt alles aus dem Bereich Vanda, Bulbophyllum und Oncidium. Er ist geradezu erstaunlich wie einfach auf einmal die Pflege dieser Orchideen geworden ist durch die Verwendung von Colomi.

Jedoch und das muss ich ehrlicherweise gestehen, hatte ich gerade bei Phalaenopsis Schwierigkeiten, diese lagen komplett an mir und einer falschen Pflege bzw. einem unachtsamen Moment. Von der Idee meine Phalaenopsis alle in schöne Glasvasen zu Pflanzen musste ich bitter erfahren, dass gerade der Standort dieser Vasen direkt auf einer Fensterbank aus Stein schlecht für die Pflanzen ist. Die kalte Vase wurde mit schlaffen Blättern quittiert. Die Phalaenopsis, welche ich im OrchiTop hatte, zeigten diese Probleme nicht. Das OrchiTop besteht aus Kunststoff, dieser leitet die Kälte der steinernen Fensterbank nicht auf die Art wie es Glas macht. Auch scheint es mit, dass gerade für Phalaenopsis es sehr wichtig ist, dass die Wurzeln viel Luft bekommen, dies ist in einem OrchiTop absolut der Fall, bei einem Glasgefäß ist dies schwieriger.

Frauenschuhe, Cymbidium, Epidendrum, Encyclia und Cattleya konnte ich bisher ebenfalls mit Erfolg auf Colomi umstellen und kann nur positives berichten. Von diesen Erfolgen schreibe ich jedoch in einem Extra Beitrag.

Fazit:

Im März 2020 habe ich meine ersten Versuche mit Colomi gestartet. Inzwischen kann ich behaupten, dass ich sehr viele Erfahrungen erlangt habe. An dieser Stelle möchte ich mich auch bei Herrn Legat für die Unterstützung bedanken. Stand heute kann ich jedem das Orchideensubstrat Colomi wärmstens empfehlen. Gleich vorweg, die Kombination aus Colomi und OrchiTop ist die Beste für praktisch alle Orchideengattungen und deren Arten. In den kommenden Beiträgen zeige und berichte ich von meinen Erfahrungen.

2 Kommentare

  1. Yvonne Yvonne

    Hallo Bernd,
    welche Größe würdest Du für Psychopsis im Orchitop empfehlen? Empfohlen wird ja das größere Substrat. Da diese Orchideen sehr feine Wurzeln haben finde ich die eigentlich zu groß.
    Viele Grüße
    Yvonne

    • Hallo Yvonne,
      wahrscheinlich hast Du deine Psychopsis schon eingetopft.
      Es kommt ganz auf die Größe der Pflanze an. Die mittlere soltle aber meist passen.
      Gruß
      Bernd

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